Jugendfeuerwehr Lasfelde

Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Lasfelde

Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr in den Ortsteilen Lasfelde, Petershütte und Katzenstein ist eine durchaus besondere.


Zunächst ist sie geprägt vom speziellen Verhältnis von Zusammengehörigkeit und Selbstständigkeit der drei Orte, wie es die Bezeichnung "Seestädte" erahnen lässt. Dieses Verhältnis übertrug sich selbstverständlich auch auf die Feuerwehr. Zum anderen schlossen sich die drei Feuerwehren dieser Orte zu einer zusammen – ohne dass es aufgrund Personalmangels oder aufgrund einer politischen Entscheidung von "oben" geschehen wäre.


Vor Gründung der Freiwilligen Feuerwehr existierten in den eigenständigen Gemeinden Pflichtfeuerwehren. Diesen wurde 1853 bis 1854 in Lasfelde am Platz des vorherigen Feuerleiternhauses ein gemeinsames Spritzenhaus gebaut, 1855 wurde die dazugehörige Handdruckspritze beschafft, die lange Zeit die einzige für alle drei Orte blieb und immerhin 100 Jahre ihren Dienst versah.












Erst 1911 beschaffte Katzenstein eine eigene Spritze und baute ein Gerätehaus, zuvor wurde dort bei Bedarf die firmeneigene Spritze der "Schwarzen Hütte" geliehen. In Petershütte existierte später ein so genannter Schlauchwagen als einziges "Fahrzeug". Diese Feuerwehren waren nur minimal ausgerüstet und schlecht ausgebildet.


Im Jahr 1934 wurde nach mehreren gescheiterten Versuchen schließlich durch rund 90 Bürger und vorherige Mitglieder der Pflichtfeuerwehren nach Zustimmung der Gemeinden unter Leitung des Kreisbrandmeisters Spillner eine gemeinsame Freiwillige Feuerwehr gegründet.


Die Feuerwehr bestand aus je einem Löschzug pro Ort unter Leitung der Löschmeister und vorherigen Brandmeister der Pflichtfeuerwehren Wilhelm Dernedde (Lasfelde), Karl Zillger (Katzenstein) und Hermann Wieting (Petershütte). Wilhelm Dernedde fungierte dabei gleichzeitig als Brandmeister der Gesamtwehr.


Die Löschzüge übten jedoch selbstständig nach ihrem jeweils eigenen Dienstplan und führten nur bei besonderen Anlässen gemeinsame Übungen durch. Ausrüstung und Ausbildung verbesserten sich auch durch Unterstützung des Kreisfeuerwehrverbandes. Zudem wurden Feuergassen und Staustellen eingerichtet, um die organisatorischen Bedingungen für einen erfolgreichen Einsatz im Ernstfall zu schaffen.


Zwischen 1939 und 1941 war die Mindeststärke von 30 Mitgliedern zur Gründung einer Ortsfeuerwehr in allen drei Orten erreicht, so dass jetzt die Löschzüge zu selbstständigen Ortsfeuerwehren wurden.


In den folgenden Kriegsjahren wurde durch eingezogene oder gefallene Kameraden der Wehren die Aufrechthaltung des Dienstes zunehmend schwerer. Die Ortsfeuerwehren mussten auf sehr junge oder alte Kameraden zurückgreifen, um einigermaßen die Aufgabe als Feuerwehr bewältigen zu können.


Nach dem Krieg verbesserte sich zunächst einmal die Unterbringung: In Katzenstein wurde 1948 ein Schlauchturm auf das Gerätehaus aufgesetzt und die Feuerwehr Petershütte erhielt 1949 als Ersatz für eine primitive Wellblechhütte ein Gerätehaus. Auch in Lasfelde wurde 1950 in erheblicher Eigenleistung der Feuerwehrleute am Platz des alten Hauses von 1854 ein neues Gerätehaus gebaut.


Das 1968 für den Neubau der B 243 abgerissene Gerätehaus von Petershütte

Das 1968 für den Neubau der B 243 abgerissene Gerätehaus von Petershütte